Schädlinge im Neubau: Warum auch neue Häuser betroffen sind

Viele Menschen gehen davon aus, dass Schädlinge vor allem in älteren Gebäuden auftreten. Doch das ist ein weit verbreiteter Irrtum: Auch Neubauten können stark von Schädlingen betroffen sein – manchmal sogar stärker als ältere Häuser.
Die Gründe dafür liegen oft in der Bauphase, in modernen Baustoffen oder in den ersten Monaten der Nutzung.

In diesem Beitrag erfährst du, warum neue Häuser attraktiv für Schädlinge sind, welche Arten besonders häufig vorkommen und was du dagegen tun kannst.

 

Warum gerade Neubauten anfällig sind

1. Restfeuchtigkeit im Gebäude

Viele Neubauten enthalten nach Abschluss der Arbeiten noch enorme Mengen Feuchtigkeit:

  • frischer Estrich

  • nasser Beton

  • Putz und Mörtel

  • frisch gestrichene Wände

Diese Feuchtigkeit zieht Silberfischchen, Schimmelpilze, Kellerasseln und Springschwänze an – sie lieben feuchte Mikroklimata.

2. Offene Zugänge während der Bauphase

Während des Baus stehen Fenster, Türen und Öffnungen oft tagelang offen.
Dadurch haben Schädlinge leichtes Spiel:

  • Mäuse im Rohbau

  • Fliegen, Motten und Wespen

  • Spinnen

  • Asseln aus dem Erdreich

Diese Tiere bleiben im Gebäude – und machen sich oft erst nach dem Einzug bemerkbar.

3. Verpackungsmaterial & Kartons als Einschleppquelle

Viele Schädlinge kommen nicht von außen, sondern werden eingeschleppt:

  • Lebensmittelmotten in Vorräten

  • Käfer in Kartonverpackungen

  • Silberfischchen in Kartons

  • Ameisen in Blumenerde

Neu eingezogene Bewohner bringen oft unbewusst Schädlinge aus alten Wohnungen oder Lagerräumen mit.

4. Baustoffe schaffen neue Verstecke

Moderne Baustoffe bieten neue Nischen:

  • Hohlräume in Rigipswänden

  • Dämmmaterial

  • Fußleisten mit Kabelkanälen

  • moderne Lüftungsschächte

Diese Strukturen sind perfekte Verstecke für Spinnen, Ameisen und sogar Mäuse.

5. Neue Häuser stehen oft noch in „offenen“ Wohngebieten

Baugebiete sind perfekte Lebensräume für:

  • Mäuse

  • Ratten

  • Insekten

  • Ameisenkolonien

Beim Einzug ist die Umgebung häufig noch ohne feste Infrastruktur, Gärten werden erst angelegt, Müllbereiche fehlen – perfekte Bedingungen für Schädlinge.

Welche Schädlinge treten besonders häufig in Neubauten auf?

1. Silberfischchen & Springschwänze

→ lieben Feuchtigkeit, treten oft in Bad, Keller, Küche auf.

2. Kellerasseln

→ kommen durch Erdreich in feuchte Neubau-Keller.

3. Mäuse

→ schleichen während der Bauphase hinein und bleiben.

4. Ameisen

→ dringen durch kleine Spalten ein, besonders in Neubaugebieten.

5. Motten (Lebensmittel & Kleidung)

→ werden häufig eingeschleppt, z. B. durch Umzugskartons.

6. Spinnen

→ profitieren von offenen Baustellen.

Was du dagegen tun kannst

1. Feuchtigkeit reduzieren

  • regelmäßig lüften

  • Bautrockner nutzen

  • Bad & Keller gut belüften

  • Luftentfeuchter aufstellen

Trockenheit ist der stärkste Gegner vieler Schädlinge.

2. Zugänge abdichten

  • Türspalten schließen

  • Fenster abdichten

  • Kabeldurchführungen kontrollieren

  • Außenbereiche rund ums Haus sichern

Besonders Mäuse finden selbst kleinste Öffnungen.

3. Vorräte sicher lagern

  • Lebensmittel luftdicht in Glasbehältern aufbewahren

  • Kartons prüfen

  • Tierfutter verschließen

Motten & Käfer lieben Kartonverpackungen.

4. Verpackungsmaterial entfernen

Nach dem Einzug sollten alle Kartons sofort entsorgt werden – sie sind ein idealer Lebensraum für viele Schädlinge.

5. Frühzeitig Monitoring einsetzen

Fallen und Klebeflächen helfen bei:

  • Silberfischchen

  • Ameisen

  • Mäusen

  • Motten

So erkennst du einen Befall, bevor er groß wird.

✔️ Fazit

Auch Neubauten sind keineswegs vor Schädlingen sicher.
Feuchtigkeit, offene Bauphasen und moderne Baustoffe bieten ideale Bedingungen für viele Arten. Mit den richtigen Präventionsmaßnahmen lässt sich ein Befall jedoch frühzeitig erkennen und verhindern.

Ein modernes Haus verdient eine moderne Schädlingsprävention – so bleibt der Neubau dauerhaft sauber, sicher und schädlingsfrei.

 

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Warum Luftfeuchtigkeit Schädlinge fördert – und was du dagegen tun kannst